Ob es sich beim Züchten von Hunden um ein Hobby, eine Leidenschaft oder doch eher um ein Geschäft handelt, darüber lässt sich trefflich streiten. Ich wage mal die kühne Prognose, dass man, wenn man sich einer Rasse wie der der Belgischen Schäferhunde verschrieben hat, wohl eher aus Leidenschaft züchtet. Der finanzielle Aspekt – zumindest wenn man einen, vielleicht zwei, Würfe pro Jahr züchtet, kann wohl getrost außer Acht gelassen werden. Ich sage immer, wenn man die schwarze Null erreicht, dann ist alles im sogenannten grünen Bereich. In Abhängigkeit davon wie groß die Würfe tatsächlich sind, bleiben ein paar Euro übrig. Sicher, drauflegen möchte ja niemand. 

Wir können mit Fug und Recht behaupten, dass wir mit Herzblut züchten. Uns geht es in erster Linie um das große Ganze, sprich um die Rasse. Und ja, unter Berücksichtigung unseres Zuchtziels können wir nur mit allem was wir haben züchten. Unser Zuchtziel ist es ja, alltagstaugliche Familienhunde zu züchten, die vor allem eins haben: Menschenbezug. Um Menschen-bezogene Hunde zu züchten, muss man ständig und viel mit den Hunden zu tun haben. Im übertragenen Sinne verbringen wir während der relativ kurzen Zeit, die wir mit den kleinen Fellnasen haben, die komplette der uns zur Verfügung stehende Zeit. Wir sind quasi 24/7 mit ihnen zusammen. Die kleinen Hunde sind 9 Wochen bei uns. Und ja, man baut in dieser Zeit eine Beziehung zu ihnen auf. Natürlich darf man sich nicht binden, denn sonmst kann man sich nicht von ihnen trennen. Aber der Abschied fällt dann nach Ablauf der 9 Wochen schon sehr schwer, zumal man ja weiß, welch wunderbare Geschöpfe man da ein kleines Stück Ihres Lebens oder Weges begleiten durfte. Und ich muss für mich sagen, dass ich es für mich persönlich – bei allen Herausforderungen, die eine solche Zeit mit sich bringt – als absolutes Privileg empfinde, die Geburt von den kleinen Fellnasen mitzuerleben und auch zu sehen, wie sie sich täglich verändern und sich weiterentwickeln. Ganz egal, ob es der Tag ist, an dem sie die Augen öffnen, auf einmal anfangen rumzulaufen oder ob es das erste Mal ist, dass sie feste Nahrung zu sich nehmen, jeder Entwicklungsschritt ist spannend, und schön mitzuerleben. Es macht einfach viel Spaß ihnen zu zuschauen. Ja, sie machen auch unglaublich viel Arbeit, sie rauben einem den Schlaf und man hat auch Ängste um sie oder wegen ihnen.

Ich hatte mir vorgenommen, unglaublich viele Fotos zu machen, um ganz viele Erinnerungen zu haben, die ich auch mit allen Interessierten auf unserer Website teilen kann. Und ja: 8-9 Wochen sind die kleinen hier, da haben wir ja genug Zeit. Nein, ruck zuck ist die Zeit rum, und ich habe eins nicht genug gemacht: Fotos. OK, dann muss halt der nächste Wurf dafür herhalten… Nein, so leicht ist es einfach nicht.

Leider geht die Zeit sehr schnell rum, und mit einem Gefühl von Traurigkeit und gleichzeitig Freude müssen wir umgehen.

Ja, wir geben die kleinen Fellnasen gegen Geld ab. Aber ein Geschäft ist das für uns nicht. Wir lieben unsere Babies, und werden sie immer in unseren Herzen bewahren. Wir werden ihren Werdegang beobachten soweit es uns möglich ist. Und vielleicht werden wir sie – oder zumindest den einen oder anderen – wiedersehen.

Wenn wir sie ihren Besitzern dann übergeben, werden sicher ein paar Tränen fließen. Aber das gehört halt dazu. Also nochmal: nein, es ist kein Geschäft, es ist uns eine Herzensangelegenheit. Danke allen Welpen und ihren Besitzern dass wir einen Teil ihres Weges mit Ihnen gehen durften und noch in der Zukunft dürfen!